Der Eissee

sie zuckte bei seinem schnauber ein wenig zurück. jedoch blieb sie auf der stelle stehen. Lea sah den Feuerroten immer noch mit ein wenig sorge an. sie konnte ihn nicht so stehen lassen. sie musste ihm helfen. wie auch immer. langsam das er alles genau beobachten konnte ging sie einen schritt nachvor und blieb wieder stehen.
"Bitte lass mir dir helfen.", sagte sie leise, doch so das er es hören konnte.

Der Feuerrote blähte die Nüstern, sagte aber noch immer kein Wort. Er verstand genau was das Mädchen ihm sagte, seine feinen Ohren würden auch ein Flüstern verstehen. Er wollte einen Schritt auf sie zumachen, ihr zeigen das er es auch wollte, doch er befahl seinen Hufen sich nicht von der Stelle zu bewegen, nur in seinen dunklen Augen funkelte das Silber wieder kurz auf.
Komm und hilf mir, Mädchen. Nein bleib weg, Mensch. Komm näher, ich tue dir nichts. Wage dich noch einen Schritt näher und ich stampfe dich in Grund und Boden. Siehst du nicht das ich deine Hilfe annehmen würde? Glaubs du wirklich ich würde dich ran lassen?
Luchador schüttelte erbost den Kopf, der innerliche Zweispalt gab jedoch keine Ruhe. Warum nur was es so schwer? Alles? Er fand darauf keine Antwort und seine dunklen Augen hielt diesen Menschen vor sich genau im Blick. Der Kämpfer würde sofort reagieren können, doch noch gab es keinen Grund. Und irgendwie hoffte er, das sie ihm keinen Grund gab.

lea spürte die Angespanntheit bis zu ihr her. Jedoch ging sie noch einen Schritt und lies sich dann auf den Boden sinken. Im Schneidersitz saß sie nun da und starrte auf den Boden vor sich. sie vermied es absichtlich das Pferd zu viel anzusehen.
sie tat gar nichts. sie saß einfach da. Aber obwohl sie ihn nicht ansah. ihr ganzes Bewusstsein hatte sie auf ihn gerichtet.
nach ein wenig Zeit begann sie einfach zu reden.
Sie fing ganz leise an: " mein Name ist Leséa Corin, jedoch nennen mich meine Freunde einfach nur Lea, auch wenn ich zugeben muss das ich nur sehr wenige habe. Ansonsten hab ich noch einen kleinen Bruder. meine Eltern hab ich schon lange nicht mehr. ich kümmere mich um Baril seit wir hier sind. Es ist alles was ich habe. auch wenn er manchmal nervt hab ich ihn sehr gern. es ist nicht schlimm sich helfen zu lassen. es bringt nur gutes. wieso sollte man unnötig schmerzen erleiden, wenn man es verhindern kann. es ist leichter ein einzelgänger zu sein, als das man sich irgendwie eingliedert. egal wie man ist."
lea fand es irgendwie angenehm einfach zu reden. einfach ihren gedanken freien lauf zu lassen. sie redete einfach. irgendwie hatte sie das gefühl das Wesen würde sie verstehen.
während sie sprach hatte sie ein paar mal zu der stelle hingegriffen wo ihre Kette hing.
Als sie fertig gesprochen hatte, saß sie wieder ganz still und es war so als wäre nie etwas gewesen. gespannt wartete sie auf irgendwas. und wenn es nur ein schnauben war, das zeigen würde das er noch da war...

Luchador lauschte den Worten des Mädchens und ohne es wirklich zu merken entspannten sich seine Muskeln. Die fein geschwungenen, feuerroten Ohren spitzen sich und die Nüstern blähten sich errneut. Diese Fremde sprach ohne wirklichen Sinn, einfach frei von der Leber weg und in den Kämpfers Augen blitze wieder das Silber.
Dann herrschte Stille. Ein leichter, eisiger Wind wehte vom See aus herrüber. Keiner der Beiden bewegte sich. Das Mädchen staarte einfach auf den Boden vor sich und schien auf etwas zu warten, während der Hengst den Blick nicht von ihr abwandte. Er hätte gehen können, verschwinden, er wusste, sie würde ihn nicht halten. Vielleicht war grade dieses Wissen was ihn harren lies.
Untersteh dich das zu tun! Du weißt genau wie es endet. Bist du echt so dumm? Glaub nicht immer an das Gute, du weißt das du eh nicht fähig bist gut und böse, richtig und falsch vernünftig zu erkennen. Meinst du wirklich das du dich erneut verraten musst? Du verbaust dir immer alles selber, du törichtes, blödes Vieh.
"Luchador." stellte sich der Feuerrote mit nur einem Wort, so leise gehaucht wie der Wind in den Blättern der Bäume flüsterte, vor, sein innere Stimme ignorierend. Es war schwer etwas zu sagen, wenn alles in einem dagegen schrie und nur ein kleiner Funken dafür war, doch er hatte es getan.

Hatte er gerade wirklich gesprochen? Lea konnte es nicht fassen. Jedoch fasste sie sich wieder schnell und sah auf. in ihrem blick war alle freundlichkeit der Welt. wieso sie. wieso hatte sie so ein Glück so einem Wesen zu begegnen? Leséa sah ihn in die Augen. in seine Augen. sie waren recht dunkel. jedoch störte sie das nicht. sie lächelte ihn einfach an und tat so als ob es das natürlichste der Welt wäre das er sprechen konnte.
"Darf ich dir helfen?", fragte sie nochmals.

Der Feuerrote sah das sie nicht glauben konnte was sie ebend gehört hatte, auch wenn sie schnell wieder gefasst wirkte. Vielleicht war es doch das Beste sie würde denke sie hätte sich verhört, hat sich das nur eingebildet.
Natürlich ist es besser, du Idiot. Du hättest erst gar nichts sagen sollen. Wer weiß was sie nun denkt? Glaubst du wirklich jeder lässt sich leicht hinters Licht führen? Halt einfach deine dämliche Klappe und hoffe das sie sich das wirklich denkt...
Luchador schnaubte kurz und spielte mit dem Ohren. Kein Wort verlies mehr seine Lippen, doch auch wenn er in diesem Sinne auf diese innere Stimme hörte, hatte ihr Verhalten ihn doch zum Nachdenken gebracht. Der Kämpfer war bereit sich helfen zu lassen, egal wie sehr das Innere sich dagegen wehrte.
Mit einem leichten, kleinen Schritt ging er auf das Mädchen zu, erwiederte ihren freundlichen Blick. Der Hengst hoffte sie würde verstehen, auch wenn er nicht mehr zu ihr Sprach. Mit einem Schnauben senkte er den Kopf etwas in die Richtung des Menschen.

Vorsichtig stand lea auf. sollte sie es wagen? ja. er schien schon viel entspannter als vorher. sie ging vorsichtig die letzten Schritte auf ihn zu das sie nur eine Handläng von ihm entfernt war. Dann streckte sie die Hand aus. Kaum hatte sie auch nur sein Fell am Hals berührt fühlte sie sich wohl und war überglücklich. Wenn es nicht so verklebt vom schweiß wäre, wäre es bestimmt das schönste Fell und weichste was es gab. gleichzeitig fühlte sie in ihm immer noch ein wenig unbehagen. sie sandte ein wenig ihrer Magie aus, damit es sich ein wenig wohler fühlte. sie wollte nicht das er ihr völlig vertraute. schließlich war er frei. und so gehörte es dazu darüber nachzudenken was der andere tat und nicht blind zu vertrauen.
"ich geh wasser holen. ich komme sofort wieder", sagte sie leise im ruhigen ton und ging zum see. noch immer war das loch von vorher da. leséa hob das Wasser empor und transportierte es ober ihrern Händen in richtung Luchadors.
Sie hoffte, er würde deswegen nicht erschrecken, aber sie hatte keine andere wahl. und sie wollte ihm unbedingt helfen. sie nahm ein wenig Wasser und wusch ihm den Schweiß herunter. jedoch hatte sie das wasser ein wenig erwärmt, damit es nicht zu kalt war. den rest lies sie einfach von ihm abfallen, das sein Fell vollkommen trocken war. gleichzeitig mit dem schweiß ging auch das Blut weg. jedoch bei den Wunden musste sie mehr machen sie nahm einen teil des Wassers und formte es zu einer art Kugel, dann holte sie tief luft und hielt legte es auf die wunde hinauf. Es würde nicht weh tun, aber eher angenehm anfüllen wie ein natürlicher schutz. Aber das war noch nicht alles. Lea steckte noch mehr magie hinein und schon spürte sie wie ihre kette leicht zu leuchten anfing und wärmer wurde. Doch es klappte was sie wollte. die wunde hörte auf zu bluten und schon begang sie leicht zu heilen. lea wiederholte es bei den größten wunden, doch dann hatte sie keine kraft mehr. das restliche Wasser fiehl neben ihr auf den Boden und auch sie hatte fast keine Kraft mehr zu stehen. doch es ging Luchador wieder besser. er sah wunderschön aus. bis auf die kleinsten wunden. die jedoch sein Fell noch verdeckten.
Leséa musste sich setzen und lehnte ihren kopf auf ihre hand. sie hatte keine Kraft mehr zu reden... sie hatte so sehr geholfen das sie nicht gemerkt hatte wo die grenze war. sie hatte sich verausgabt.

Luchador lies diese Mädchen, das den Namen Lesea trug, nicht aus den Augen. In seinem Blick lag Argwohn, als sie auf ihn zukam, doch er stand felsenfest noch immer an der selben Stelle und wartete einfach ab.
Und dann explodierte etwas in dem Inneren des Hengstes, als die Hand des Mädchens seinen Körper berührte. Er spürte nicht das Band, was durch diese eine Berührung entstanden war, dazu war es noch zu zart. Die kleine Flamme und der flaue Wind in ihm erbetten, wurden kurz zum verzerrenden Feuer und zerstörrenden Sturm, ehe sie sich wieder beruhigten. Luchador hatte die Augen kurz aufgerissen, als die Mächte in ihm so rumorten, doch mehr sah man nach Außen hin nicht.
Der Kämpfer fühlte sich wohler, aber er konnte nicht genau sagen warum. Der innerliche Zweispalt war fast gänzlich versiegt, doch noch immer schrie seine innere Stimme gegen seine Entscheidung, doch noch bereute er nicht. Lesea tat nichts, was ihm hätte schaden können, weswegen also sollte er sie abwehren?
Mit den dunklen Augen verfolgte er jede ihrer Bewegungen. Der Kämpfer sah wie sie Wasser holte, er konnte förmlich die Magie spüren, die sie in die Aufgabe legte, ihm zu helfen. Das Wasser, mit dem sie den Körper des Hengstes vom Schweiß befreite, war handwarm, was warscheinlich ihr Werk war. Er fühlte wie der Schweiß und das Blut von seinem Fell verschwanden und es nur Sekunden später wieder trocken war. Der Feuerrote konnte nicht sehen was genau dieser Mensch da tat, doch er fühlte plötzlich etwas Unangenehmes an den Wunden und wollte zurückweichen, doch dann war es plötzlich verschwunden und er fühlte wie die Wunden heilten.
Lesea sackte zu Boden und Luchador schaute sie einfach nur an. Das Mädchen wirkte erschöpft, müde und ausgelaugt. Das Leuchten der Kette an ihrem Hals war erloschen. Anscheind hatte sie zuviel Kraft und Magie in die Behandlung gesteckt und das verstand der Kämpfer nicht. Wieso tat sie sowas, wobei sie ihn doch gar nicht kannte?
Siehst du, sie hat mir geholfen und nichts angetan. Wer ist hier nun dumm und töricht? Ich jedenfalls nicht. Aber ob ich dir das nun sage oder nicht, du wirst es eh nicht einsehen. Du siehst alles immer negativ und das nervt manchmal extrem!
Der Hengst bekam keine Antwort. Der Hass auf sich selbst war verschwunden, jedenfalls für den Moment. Sein Kopf gab ein wenig Ruhe, doch dennoch überschlugen sich die Gefühle in ihm. Dankbarkeit vermischte sich mit Sorge und auch Angst, belastete ihn. Mit einem Schnauben legte er den Kopf schief und beobachtete Lesea.

Sie atmete ein paar mal tief durch. sie könnte auf der Stelle einschlafen. aber nein, das durfte sie nicht. es war hier zu kalt. in ihrem zustand würde sie erfrieren wenn sie sich hier hinlegte. Sie hörte das schnauben des Tieres. Freundlich blickte sie auf und lächelte leicht.
"Das wird schon wieder. Das ist nur für den Moment so. keine Sorge"
sie sammelte sich kurz und versuchte aufzustehen. Beim ersten Versuch rutschte sie kurz aus und fiel wieder hin. Jedoch beim zweiten Versuch, der gleich darauf folgte schaffte sie es und stand, zwar noch ein wenig unsicher aber sie stand. sie war sehr müde und wäre fasst wieder hingeflogen. jedoch konnte sie sich noch rechtzeitig am hals von ihm abstützen. erst als sie es bereits getan hatte, fiel ihr es auf. sie hoffte das es ihm nichts ausmachen würde. Bei der Berührung fiel ihr plötzlich etwas ein. Es war ein name. Luchador. wo hatte sie ihn noch schnell gehört? das war ja erst vor kurzer zeit. doch wie war das möglich. es war ja keiner da gewesen außer ihr selbst und dieses wunderbare Wesen. Es konnte doch nicht sprechen. oder doch? Lea konnte sich das nicht erklären. sie war wieder vollkommen munter auf einmal und ihr kopf arbeitete auf Hochturen.
"Luchador", sprach sie leise und nachdenklich...

Luchador beobachtete Lesea und schnaubte erneut, als er ihre Worte vernommen hatte, damit sie wusste das er verstanden hatte. Der Kämpfer erwiederte ihren freundlichen Blick mit einem leeren, dunklen Blick aus seinen schwarzen Augen. Mit ein wenig Sorge in sich sah er wie das Mädchen versuchte sich aufzurichten, es ihr jedoch misslang. Grade so konnte sich der Hengst zurückhalten ihr zu helfen, doch er wollte sich nicht zu sehr einlassen. Natürlich, sie hatte ihm geholfen, doch wer wusste schon was sie für Absichten dahinter hegte?
Nur wenige Minuten stand das Mädchen. Unsicher, aber sie stand, was ihr warscheinlich nur gelungen war, weil sie sich am Hals des Feuerroten abstütze. Luchador spürte die Wärme, die von ihrem Körper ausging, und wäre fast zurück gewichen, doch er zwang sich zum Stehen bleiben. Schließlich hatte dieser Mensch ihm geholfen und hiermit konnte er seine Schuld begleichen.
Fast hatte der Kämpfer schon wieder vergessen, das er ihr seinen Namen genannt hatte, da klang ihre sanfte Stimme an sein Ohr. Lesea nannte seinen Namen, schien aber nicht zu verstehen woher sie ihn kannte. Sie schien zu glauben das er unmöglich sprechen konnte. Immerhin wirkte sie so.

Nun da sie wieder Kraft hatte und wieder alleine ohne Anstrengung stehen konnte dachte sich nochmals über alles nach. Das Gefühl das er etwas besonders war. Luchador… Sie drehte sich ganz zu ihm um…
„Bist du das? Luchador? Das ist dein Name. Oder?“, fragte sie nachdenklich. „Du bist kein normales Wesen. Das habe ich auch vorher schon gespürt. Deswegen bin ich auch wieder zurück.“, alles sagte Lésea in einem Ruhigen Ton.
„Ach ja ich wollte mich wegen meiner Freundin entschuldigen. Sie.. hat es sicher nicht gewollt. Sie hat sich hinreißen lassen.“

Der Feuerrote beobachtete das Mädchen, Lea, und bewegte keinen einzigen Muskel an seinem Körper. Nur das Fell zuckte hin und wieder leicht, während der Wind mit der Mähne spielte. Mittlerweile konnte der Mensch wieder alleine stehen. Sie wirkte nachdenklich und dann drangen Worte an die Ohren von Luchador, doch dieser schnaubte nur kurz.
Kein weiteres Wort, du Idiot. Verrätst dich immer selber. Irgendwann wirste noch an dir Selber zugrunde gehen, weil du so leichtfertig mit deinem Geheimnis umgehst. Es wissen hier schon genug die Wahrheit, lass diesen Menschen glauben, was auch immer er glaubt.
Luchadors innere Stimme hielt ihn zurück, hielt ihn im Zaum, auch wenn ein anderer Teil in ihm ihm sagte, das er diesem Menschen einfach die Wahrheit sagen sollte. Es wäre falsch sich nochmal zur verraten. Oder nicht?

Lea sah den Feuerroten gespannt an doch er reagierte nicht. Sie war ein wenig enttäuscht. Wieso tat er nichts. Sie war sich so sicher das er besonders war. War er es doch nicht. War dieses wunderschöne wesen doch nur ein Pferd? Nein. erstens hatte sie noch nie ein rotes pferd gesehen noch eines mit einer solchen Ausstrahlung. Vielleicht will er sich einfach nicht offenbaren, dachte Leséa traurig.
Was sollte sie noch sagen?
"Nun ja. hmm wenn du mir nicht verraten willst wer du bist werde ich es mir denken müssen. doch eines weiß ich du bist kein normales tier. aber ich verlange nicht von dir, dich mir zu offenbaren. ich könnte es ja gar nicht. wie käme ich nur dazu. jeder hat sein eigenes recht und seine grenzen. aber trotzdem hoffe ich das dies nicht unser letztes treffen ist"
Sie lächelte ihn zu und setzte sich ein wenig neben ihn auf den Boden